Montag, Oktober 16, 2023

Saarland: Der “Landesvater” war ein Nazi? Franz-Josef Röders gilt als “Landesvater” des Saarlands. Doch seine Rolle im Nationalsozialismus sorgt für Streit - unter Historikern und in der Bevölkerung.

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Engagement für die NSDAP im Ausland

Röder ging mit seiner Familie 1937 als Lehrer an die deutsche Auslandsschule in Den Haag. Doch dort endete keineswegs sein Engagement für die Ziele des Dritten Reiches. Den Überfall der Wehrmacht auf die Niederlande rechtfertigte er in einer Zeitung propagandistisch mit dem Titel: "Hilferuf an das Reich". Auch wählte er für das Deutsche Reich linientreue niederländische Studenten für ein Studium in Deutschland aus. Und auch in der NSDAP engagierte sich Röder im Ausland: Er übernahm als Zellenleiter eine Funktion in der NSDAP. "Wenn man sehr aufmerksam die wenigen Quellen, die wir aus seiner Tätigkeit in den Niederlanden haben, durchliest, dann fällt einem schon auf, das hier ein Nationalsozialist tätig war, der überzeugt war von der Aufgabe, die sich das NS-Regime in den Niederlanden gesetzt hat", so Johannes Koll von der Wirtschaftsuniversität Wien, der über die deutsche Besatzung der Niederlande geforscht hat. Doch diese Erkenntnisse scheinen wenig Widerhall zu finden. Auch über 70 Jahre nach Adolf Hitler ist Aufklärung im Saarland offenbar noch notwendig.

Quelle: NDR Panorama

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